Ulm
Wahrscheinlich verdankt Ulm seinen Namen dem Ulmbach, der im 11. Jh. "Olmena" hieß.
Urkundlich erwähnt wird Ulm zum ersten Mal im Jahre 1325. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich der Ort immer mehr zum Zentrum des Ulmtals; er beherbergte sogar bis 1791 ein Landgericht. Schon im 19. Jahrhundert gab es Gebietsreformen, die dazu führten, dass Ulm von 1877 bis 1934 Sitz einer Amtsbürgermeisterei war, die 10 Gemeinden verwaltete.
Nach dem zweiten Weltkrieg war Ulm zunächst selbständig. Nach dem Zusammenschluss der drei Ulmtalgemeinden Allendorf, Ulm und Holzhausen zur Gemeinde Ulmtal im Jahre 1971, ging Ulm schließlich in der Großgemeinde Greifenstein auf, die am 1.1.1977 gegründet wurde.
Seit 1945 hat sich die Einwohnerzahl von Ulm fast verdoppelt. Durch die Aufnahme von 115 Heimatvertriebenen im Jahre 1946 und durch Erschließung verschiedener Baugebiete in den Folgejahren hat Ulm z.Z. ca. 850 Einwohner.
Ein Wahrzeichen von Ulm ist die Kirche mit der berühmten "Bonifatius-Glocke" aus dem Jahre 1475.
Diese Entwicklung beruhte nicht zuletzt auf dem wirtschaftlichen Aufschwung des gesamten Ulmtals, der mit dem Bau einer Eisenbahnlinie und der Versorgung mit elektrischen Strom im Jahre 1922 seinen Anfang genommen hatte. Ulm gilt heute zurecht als "Finanzzentrum" des Ulmtals, beherbergt es doch mit der Sparkasse und der Volksbank gleich zwei Geldinstitute. Auch die einzige Tankstelle des Ulmtals befindet sich im Ort.
Das gesellschaftliche und kulturelle Leben in Ulm wird überwiegend von den vielfältigen Vereinen getragen (Gründungsjahr in Klammern ): MGV Liederfreund Ulm (1899), Fußballverein (1911) , Frauenhilfe (1913), Freiwillige Feuerwehr (1920), Frauenchor (1930), Kirchenchor (1945), VdK (1948), Verkehrsverein (1960), Akkordeonorchester Ulmtal (1968), Schoppe 02 (1974), TC Ulmtal (1977), Wanderfreunde v. d. Ulm (1980), NABU (1988), Sound of Ulmtal (1995) , Heimatverein (2000).
Neben zwei Gaststätten (Gasthaus Schöndorf, "Zum Laternchen") stehen den Vereinen das Gemeindehaus (mit Backhaus) und die "Dreschhalle" zur Verfügung, in der seit 20 Jahren die traditionelle Kirmes am dritten Septemberwochenende gefeiert wird.
In dieser Halle feierte der Heimatverein mit seinem ersten Mundartstück "Die Kommission" einen triumphalen Start seiner Theatertruppe. Dieser Erfolg hat seine Wurzeln: In Ulm wurde 1893 Erwin Piscator geboren, der als Theater-Regisseur weltberühmt wurde und Lehrmeister zahlreicher Weltstars war. Ein Gedenkstein vor der Volksbank erinnert an den berühmtesten Sohn von Ulm.
Brigitte Marczik-Bovermann und Herwig Tuma
Weitere Information zum Ortsteil Ulm finden Sie unter www.ulm-im-ulmtal.de.